Die Deutsche Gesellschaft für Mykologie (DGfM) hat den Igelstachelbart (Hericium erinaceus) zum Pilz des Jahres 2026 gekürt. [1]
Der Dachverband möchte damit die Aufmerksamkeit auf ökologische Zusammenhänge und den Schutz gefährdeter Arten lenken. Der Igelstachelbart, in Asien als Yamabushitake oder hier zu Lande auch als Löwenmähne und Lion’s Mane bekannt, gilt als Kultur- und Heilpilz mit besonderem Potenzial. Durch seine seltenen Wildvorkommen gehört er in Deutschland zur Kategorie 2 der Roten Liste („stark gefährdet“).
Der Igelstachelbart – ein besonderer Kultur‑ und Heilpilz
Fruchtkörper dieses holzzersetzenden Weißfäulepilzes erscheinen im Herbst an frisch abgestorbenem Buchen‑ oder Eichenholz. Die imposanten, knollenförmigen Körper können bis zu 30 cm groß und 10–25 cm dick werden. An der Unterseite tragen sie 2–5 cm lange, weiche Stacheln, denen der Pilz seinen Namen verdankt. Die Farbe reicht von weißlich bis gelblich bzw. beige, das Fleisch ist zäh‑faserig und das Sporenpulver weiß.
Als seltener Wundparasit und Saprobiont besiedelt der Igelstachelbart vor allem alte Laubbäume, vor allem Buchen und Eichen und ist sowohl an stehenden als auch liegenden Stämmen zu finden. In Mitteleuropa gelten Stachelbärtige wie Hericium erinaceus als Zeigerarten für naturnahe, totholzreiche Laubwälder. Gleichzeitig lässt sich die Art relativ gut kultivieren und wird in Asien als Delikatesse geschätzt.
Herkunft und ökologische Bedeutung
Das natürliche Verbreitungsgebiet des Igelstachelbarts umfasst die gemäßigten Wälder Europas, Nord‑ und Mittelamerikas sowie Ostasiens. In Deutschland kommt er vor allem in naturnahen, totholzreichen Laubmischwäldern der Nord‑Ostdeutschen Tiefebene vor; Funde aus dem Süden sind selten. Europaweit gilt die Art als selten und bedroht, weshalb sie in vielen Ländern auf der Roten Liste geführt wird. In Baden‑Württemberg wird der Igelstachelbart aufgrund seiner Seltenheit sogar als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft.
Ökologisch spielt der Pilz eine wichtige Rolle beim Abbau von Totholz. Er zersetzt ligninhaltiges Holz und schafft so Nährstoffe sowie Lebensräume für andere Organismen. Der Schutz alter Buchen‑ und Eichenbestände sowie das Belassen von stehendem und liegendem Totholz sind daher wichtige Maßnahmen zur Erhaltung seiner Lebensräume.
Schmackhafter Speisepilz und funktioneller Pilz zugleich
Kulturpilze des Igelstachelbarts werden unter dem Markennamen „Pom‑Pom blanc“ als Delikatesse angeboten; sie schmecken fruchtig‑mild und erinnern in der Konsistenz an Hühnchenfleisch. Wegen seiner Seltenheit sollten Wildbestände nicht gesammelt werden.
Als funkioneller Pilz besitzt Hericium erinaceus ebenfalls großes Potenzial. In der traditionellen chinesischen Medizin wird er seit Jahrhunderten verwendet, und moderne Untersuchungen zeigen, dass seine Inhaltsstoffe, insbesondere Hericenone und Erinacine, die Bildung von Nervenwachstumsfaktoren (NGF) anregen.
Labor‑ und Tierstudien berichten, dass Extrakte des Pilzes das Wachstum von Neuronen fördern, die Regeneration geschädigter Nerven unterstützen und kognitive Funktionen verbessern. In einer Doppelblind‑Studie zeigten ältere Menschen mit leichten kognitiven Störungen nach 16‑wöchiger Einnahme von Hericium‑Pulver eine Verbesserung ihrer Gedächtnisleistung, ohne dass Nebenwirkungen auftraten.
Solche Erkenntnisse deuten auf ein großes Potenzial für neurologische Gesundheit hin, wobei weitere klinische Studien notwendig sind.
Von der Natur in den Alltag
Weil Wildfunde des Igelstachelbarts selten und streng geschützt sind, stammt der größte Teil des Angebots aus kontrollierter Zucht. Die Fruchtkörper erreichen nach 2–3 Wochen eine beachtliche Größe und können geerntet werden. Bei all about FUNGI findest du hochwertige Produkte aus kultiviertem Anbau, mit denen du den Pilz des Jahres unkompliziert genießen kannst:
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LION’S MANE Vitalpilz Flüssigextrakt: Unser Flüssigextrakt bietet eine konzentrierte Form des Lion’s Mane Pilzes und eignet sich perfekt, um ihn in Getränke wie Wasser, Tee oder Smoothies zu mischen. Wir empfehlen 1–3 Pipetten täglich, direkt unter die Zunge oder in ein Getränk gemischt.
Diese Produkte machen den Igelstachelbart als Vitalpilz für Geist und Körper leicht zugänglich und unterstützen eine nachhaltige Nutzung der Art.
Quellenverzeichnis
DGfM (2025): Pilz des Jahres 2026 – Igelstachelbart (Hericium erinaceus). Informationen zur Ernennung, zu Vorkommen und Gefährdung der Art dgfm-ev.de.
FVA Baden‑Württemberg: Igel‑Stachelbart. Beschreibt den Pilz als seltenen Wundparasit und liefert Details zu Morphologie, Lebensraum und Schutzmaßnahmen wnsinfo.fva-bw.de.
Sabaratnam et al. (2013): Neuronal Health – Can Culinary and Medicinal Mushrooms Help? Journal of Traditional and Complementary Medicine. Studien zeigen, dass Hericenone und Erinacine aus Hericium erinaceus das Wachstum von Nervenfasern fördern und kognitive Funktionen verbessern pmc.ncbi.nlm.nih.gov.